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geschrieben von Martin Lettner
Jahrhunderthochwasser 2013
Beschreibung:
Bereits im ersten Jahr nach der Fertigstellung und offiziellen Übergabe des Machlanddammes im August 2012 wurden die Hochwasserschutzeinrichtungen im Juni 2013 auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Auch für die Feuerwehren Saxen und Reitberg haben sich durch die seit dem Jahr 2002 umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen neue, personal- und zeitintensive Herausforderungen im Katastropheneinsatz ergeben. Nach den starken Regenfällen Ende Mai 2013 wurde am Samstag, dem 1. Juni 2013, die Hochwasserwarngrenze in Mauthausen überschritten und behördlich der Aufbau der mobilen Hochwasserschutzeinrichtungen angeordnet. Der Aufbau der Phasen 1 und 2 in Dornach erfolgte am Samstag noch bei Schönwetter und hätte vor einem Wasserstand von ca. 2,20 m auf der Donaubundesstraße geschützt. Bereits am Sonntag zeigten die Prognosen eine dramatische Entwicklung, die einen Vollaufbau des mobilen Hochwasserschutzes von ca. 4,60 m erforderte. Einige Objekte, die außerhalb des Machlanddammes liegen, mussten aufgrund der Prognosen bereits am Sonntag geräumt werden. Für die betroffenen Bewohner stellte sich in den folgenden Tagen leider heraus, dass der Höchststand des Jahrhundert-Hochwassers 2002 noch um einige Zentimeter übertroffen wurde. Neben dem Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes ergibt sich mit der Dammwache, die ab dem Zeitpunkt des Einstauens des Dammfußes einzurichten ist, eine weitere personal- und zeitintensive Aufgabe für die Feuerwehr. So wurde von Sonntag beginnend bis Donnerstag die Einsatzleitung durchgehend besetzt und eine Dammwache musste im Intervall von 90 Minuten die Schutzbauten begehen. Bei den Erdwällen gilt es die Dammkrone und die Böschung des Dammes auf Veränderungen und Wassereintritte zu kontrollieren. Die mobilen Hochwasserschutzwände sind ebenfalls in diesem Zeitabstand auf Wassereintritte zu überwachen. Durch unverzügliche Meldungen der Dammwache, durch sofortigen Einsatz von Baumaschinen und LKWs konnte der Damm in Saxendorf gegen den Druck des Wassers mit Bruchschotter abgestützt und gesichert werden. Durch diese Sicherheitsmaßnahmen in einer sehr ernstzunehmenden Situation hat der Machlanddamm der Flut des Jahrhundert-Hochwassers 2013 in Saxendorf standgehalten und die Bewohner vor der Flut geschützt. Der Geologe Dr. Günter Moser und der behördliche Einsatzleiter Bezirkshauptmann Ing. Mag. Werner Kreisl sprachen der Dammwache der Feuerwehren Saxen und Reitberg ein großes Lob aus! Durch die anhaltend steigenden Pegelstände und die damit verbundene, immer geringere Freibordmarke bei der Überströmstrecke in Saxendorf wurde am Dienstag Vormittag von der Behörde eine geordnete Räumung der Objekte in Saxendorf angeordnet. Kurz vor Erreichen des Scheitelwertes wurde am Dienstag Mittag über Saxendorf ein behördliches Betretungsverbot, ausgenommen für Einsatzkräfte, verhängt, welches erst am Donnerstag Morgen wieder aufgehoben werden konnte. Da diese Maßnahmen rasch eine enorme Anzahl an Einsatzkräften erforderten, wurden die Feuerwehren Arbing, Klam, Obernstrass, Riedersdorf und St. Georgen am Walde zur Unterstützung nachalarmiert. Ab Donnerstag konnte durch den ständig leicht fallenden Wasserstand mit den Aufräumarbeiten in den vom Hochwasser betroffenen Objekten und dem Einräumen der geräumten Objekte in Saxendorf begonnen werden. Die Feuerwehren Bad Kreuzen und Pabneukirchen haben unsere Wehren am Donnerstag und Freitag tatkräftig unterstützt. Mit dem Abbau des mobilen Hochwasserschutzes und der Reinigung der Dammelemete konnte am Freitag begonnen werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Reinigung bei weitem zeitintensiver ist, als der Auf- und Abbau des mobilen Hochwasserschutzes. Die Größe und die anhaltende Dauer dieses Katastropheneinsatzes zeigte, dass wir mit der zur Verfügung stehenden Infrastruktur - Unterbringung der Feuerwehrgerätschaften an vier Standorten, beengte Räumlichkeit für die Einsatzleitung - rasch an die Grenzen stoßen und ein reibungsloser Ablauf nur durch erhöhtes Engagement sichergestellt werden kann. Für die Abwicklung zukünftiger Katastrophenszenarien ergibt sich in diesem Bereich Handlungsbedarf, der in den nächsten Jahren seitens der Gemeinde und der Feuerwehr unbedingt aufgegriffen werden muss. Ein großes Lob und ein sehr großer Dank gebühren seitens der Freiwilligen Feuerwehr den Damen, die beginnend ab Sonntag die Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus bestens bis Freitag verpflegten. Zu Spitzenzeiten waren an die 60 bis 80 Einsatzkräfte im Feuerwehrhaus zu versorgen. Obwohl die Infrastruktur im Feuerwehrhaus nicht dafür ausgerichtet ist, schaffte ein engagiertes Team von Damen die Versorgung der Einsatzkräfte aufrecht zu halten. Eine große Auswahl an bereitgestellten Mehlspeisen rundete die Verpflegung ab. Nochmals ein herzlicher Dank für diese unbezahlbare Arbeit! Die Feuerwehren Saxen und Reitberg bedanken sich bei allen freiwilligen Helfern, die beim Hochwassereinsatz mitgeholfen haben! Fotos: Bezirksfeuerwehrkommando Perg, HAW Michael Riegler


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